Wissenschaft

Die Wissenschaft lässt sich in 3 Teile unterteilen:

  1. Naturgesetze: Die Naturgesetze bilden den Ursprung der heutigen Wissenschaft und ihres Denkens. Naturgesetze beschreiben das elementare Verhalten der Materie (nahezu) vollkommen exakt mit Hilfe der Mathematik. Im Geltungsbereich der Naturgesetze ist der nicht-gesetzmäßige Verhaltensanteil so klein, dass er für die meisten Anwendungen keine Rolle spielt. Naturgesetze ermöglichen dem Menschen eine (nahezu) vollständige Kontrolle über das elementare Verhalten der Materie. Darauf baut die Entwicklung von Technologie auf und damit der zweifelsohne große Fortschritt der Menschheit im wissenschaftlichen Zeitalter.
  2. Statistik-Wissenschaft: Als Statistik-Wissenschaft bezeichne ich jenen Teil der Wissenschaft, der mit Hilfe der Statistik die Gesetzmäßigkeiten super-komplexer Systeme erfasst. Dass hier die Statistik als Teil der Mathematik zum Einsatz kommt, gaukelt eine Exaktheit vor, die eben gerade nicht gegeben ist. Super-komplexe Systeme haben einen signifikanten nicht-gesetzmäßigen Verhaltensanteil, der rational nicht kontrollierbar ist. Die Gesetzmäßigkeiten super komplexer Systeme verändern sich im Laufe ihrer Anwendung. Das kann den Erfolg eines Vorhabens unterstützen oder zunichte machen. Der rationale Verstand unterstellt im Fall eines Misserfolgs, die Menschen seien zu unfähig oder zu unwillig oder würden sich nicht genug anstrengen, die Gesetzmäßigkeiten richtig anzuwenden. Das ist Teil seiner Illusionsbildung.
  3. Erklärende Theorien wie die Evolutionstheorie, die Chaostheorie oder die Urknalltheorie. Diese Theorien befriedigen das Bedürfnis des Verstandes nach Erklärungen, aber sie bilden keine echte Erkenntnis, weil sie keinen direkten praktischen Nutzen liefern. Die Evolutionstheorie z.B. macht den Menschen zur Geisel genetischer Zufallsereignisse. Die Illusion eines Nutzens entsteht daraus, dass angenommen wird, der Mensch würde in der Zukunft die Gene einfach umdesignen und die Fehler so ausmerzen. Das wird aber nie funktionieren, weil das Bewusstsein die Entwicklung lenkt. Die Gene zu verändern, hätte zwar vielleicht einen kurzfristigen Effekt, aber es wird nie zu einer wirklichen Heilung kommen, solange das Problem auf Bewusstseinsebene weiter besteht.

Der gewaltige Erfolg mit den Naturgesetzen hat den Menschen dazu verleitet, die Wissenschaft als Erkenntnismethode zu verabsolutieren. Der Verstand nimmt einfach an, er könne das gesamte Universum auf genau die gleiche Weise kontrollieren, wie das elementare Verhalten der Materie. Es handelt sich dabei um eine unzulässige Verallgemeinerung. Sie ist ein grundlegender Baustein der Illusion, alle Probleme rein rational lösen zu können. Das aus der Kenntnis der Naturgesetze erwachsende Gefühl von Kontrolle wird einfach auf alle anderen Bereiche der Realität übertragen. Für den Verstand fühlt sich das an wie Erkenntnis, weil auch Erkenntnis mehr Kontrolle bedeuten würde. Der Verstand unterscheidet nicht zwischen faktischer Kontrolle und einer Illusion von Kontrolle. Deshalb fühlt es sich wie das Gegenteil von Erkenntnis an, wenn an der Illusion gerüttelt wird. Für die Aufrechterhaltung der Illusion werden viele notwendige Unterscheidungen und Zusammenhänge unterschlagen. Es klingt so plausibel zu sagen "Was nicht wissenschaftlich bewiesen werden kann, ist unwissenschaftlich." oder "Nur was die äußeren 5 Sinne wahrnehmen, ist real.", weil es für die Naturgesetze so perfekt funktioniert. Die Grundannahmen dieses Vorgehens werden unbewusst getroffen und nie bewusst angeschaut und hinterfragt. Der Verstand versteckt hinter seinen zweifellos großen Erfolgen, seine mindestens ebenso große Schwäche: den Hang zur Bildung von Illusionen.