Grundbegriffe
Um nicht mit der Begrenztheit seiner Arbeitsweise konfrontiert zu werden, reduziert der rationale Verstand die Realität auf Materie und ihre Gesetzmäßigkeiten und erschafft so die Illusion, dass das gesamte Universum rein rational kontrollierbar sei. Um die Illusion aufrechtzuerhalten und die Widersprüche zwischen seiner Weltsicht und der Realität vor sich selbst zu verbergen, bedient sich der Verstand unbewusst einer Reihe von kleinen Tricks. Einer dieser Tricks ist es, die der Weltsicht zugrundeliegenden Ideen und insbesondere auch die ganz wesentlichen Grundbegriffe unklar zu lassen und eine exakte Definition zu vermeiden.
Element
Ein Element ist etwas, das von der Wahrnehmung als eigenständige Einheit unterschieden werden kann. Das können sowohl materielle Elemente der Sinneswahrnehmung als auch nicht-materielle Elemente der inner-psychischen Wahrnehmung sein.
Energie
Energie bezeichnet die Fähigkeit, Veränderungen zu bewirken und verändert zu werden.
Energie existiert
- entweder in potentieller Form (Verharren in einem Zustand, Möglichkeit einer Veränderung)
- oder in aktiver Form (ablaufende Veränderung)
Energieform
Seine Energieform bestimmt, wie ein Element auf andere Elemente verändernd einwirkt und wie es durch andere Elemente verändert wird.
Eigenschaft
Die Eigenschaften charakterisieren ein Element über seine Energieform hinaus. Zu einer Energieform können Elemente mit unterschiedlichen Eigenschaften existieren.
Zustand
Die Energieform und seine Eigenschaften zu einem bestimmten Zeitpunkt bilden den Zustand eines Elements. Die Zustände sind der statische Aspekt der Realität.
Verhalten
Die Veränderungen seines Zustands ergeben das Verhalten eines Elementes. Das Verhalten ist der dynamische Aspekt der Realität.
Potential
Ein Potential ist das Bestreben, den Zustand zu wechseln.
positives Potential
Ein positives Potential ist das Streben zu einem Zustand hin:
negatives Potential
Ein negatives Potential ist das Streben von einem Zustand weg:
Kausalität
Eine Kausalität beschreibt den verändernden Einfluss, den ein Element auf ein anderes ausübt. Ein Element bringt eine Ursache hervor, die bei einem anderen Element eine Wirkung erzeugt.
Ursache
Eine Ursache ist der verändernde Einfluss, den ein Energie-Element auf ein anderes ausübt.
Wirkung
Eine Wirkung ist die Veränderung, die ein Energie-Element bei einem anderen bewirkt.
Interaktion
Eine Interaktion beschreibt das Wechselspiel von Verändern und verändert werden. Ein Element wirkt verändernd auf andere Elemente ein und wird entweder gleichzeitig oder als Folge-Reaktion von diesen verändert (Wechselwirkung).
Energietransformation
Eine Energietransformation ist die Veränderung von Eigenschaften und manchmal auch der Energieform, die ein Element im Verlauf einer Interaktion erfährt.
Materie
Materie ist das, was die äußeren 5 Sinne Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten wahrnehmen. Das Verhalten von Materie ist teilweise gesetzmäßig. Das erlaubt dem rationalen Verstand eine teilweise Kontrolle darüber. Den nicht-gesetzmäßigen Verhaltensanteil der Materie betrachtet der Verstand als zufällig. So verbirgt er die Begrenztheit seiner Arbeitsweise vor sich selbst und erschafft die Illusion, dass das gesamte Universum rein rational kontrollierbar sei.
Innerpsychische Wahrnehmung
Die Wahrnehmung des Menschen beschränkt sich nicht nur auf die fünf Sinne. Die Aufmerksamkeit kann sich auch dem Inneren der Psyche zuwenden und erhält Zugang zu einer Fülle von weiteren Informationen, die über die fünf Sinne nicht erlangt werden können und die für die Lösung der menschlichen Probleme aber gebraucht werden.
Die Wissenschaft schließt aus, dass die innerpsychische Wahrnehmung relevante Informationen liefern kann, die nicht auf Wahrnehmungen der äußeren Sinne zurückgeführt werden können. Sie sieht die innerpsychische Wahrnehmung als reine Reflexion der Sinneswahrnehmung. Innerpsychische Wahrnehmungen können nicht Teil wissenschaftlicher Beweise sein, da sie anderen Menschen nicht vorgeführt werden können. Behauptungen von Zusammenhängen mit Anteilen innerpsychischer Wahrnehmung werden von der Wissenschaft als unwissenschaftlich abgewertet. Das hängt unter anderem mit der Reduktion der Realität auf Materie zusammen. Außer den äußeren Sinnen existiert ja keine materielle Verbindung in das Innere der Psyche hinein. Deshalb schließt die Wissenschaft aus, dass Informationen auf anderen Wegen als über die Sinne in das Innere der Psyche hineingelangen können. Das ist aber ein folgenschwerer Irrtum.
Normalerweise wendet sich die Aufmerksamkeit automatisch nach innen, sobald ihre äußere Inanspruchnahme nachlässt. Seit es aber Smartphones gibt, wird die Aufmerksamkeit in Momenten nachlassender äußerer Aktivität sofort auf das Smartphone gelenkt. Dadurch ist die innere psychische Wahrnehmung den meisten Menschen kaum noch zugänglich.
Systeme
Ein System entsteht durch das Zusammenwirken mehrerer Elemente, die in ihrer Gesamtheit als Einheit angesehen werden können. Das Verhalten eines Systems entsteht aus dem Verhalten seiner Elemente. Wenn das Verhalten aller Elemente eines Systems gesetzmäßig ist, dann hat auch das System ein gesetzmäßiges Verhalten. Allerdings gibt es kein vollständig gesetzmäßiges Verhalten (Quantentheorie). Jedes gesetzmäßige Verhalten hat auch einen unbestimmten (zufällig erscheinenden) Verhaltensanteil. In einem System summieren sich die unbestimmten Verhaltensanteile seiner Elemente (näherungsweise). Je komplexer ein System wird (umso mehr Elemente es hat), umso größer wird sein unbestimmter und damit unkontrollierbarer Verhaltensanteil. Ein super-komplexes System wie der menschliche Körper dürfte aus materieller Sicht eigentlich überhaupt kein gesetzmäßiges Verhalten, geschweige denn eine stabile Existenz haben.
Verhaltensprinzipien
Verhalten ist die Veränderung von Zuständen. Die Verhaltensprinzipien unterscheiden 3 grundlegende Arten von Verhalten. Diese Unterscheidung löst gleich mehrere rationale Illusionen auf:
- Sie zeigt grafisch, dass Zufall Unwissenheit bedeutet: Die Bedingung ist nicht oder nicht vollständig bekannt.
- Sie unterscheidet die Absicht von einer Gesetzmäßigkeit und widerlegt damit die Evolutionstheorie, dass Leben aus ausschließlich lebloser Materie entstanden ist.
Zufall
Die gleiche Bedingung bringt unterschiedliches Verhalten hervor.
Zufall bedeutet Unwissenheit und Unkontrollierbarkeit. Aus menschlicher Sicht ist nicht unterscheidbar, ob ein Verhalten tatsächlich zufällig ist oder ob nur die Bedingungen seiner Entstehung nicht bekannt sind. Der rationale Verstand betrachtet alles, das nicht gesetzmäßig ist, als Zufall. Auf diese Weise erschafft er die Illusion, dass das gesamte Universum rein rational kontrollierbar sei.
Gesetzmäßigkeit
Die gleiche Bedingung bringt immer das gleiche Verhalten hervor.
(Siehe auch Kapitel Gesetzmäßigkeiten)
Absicht
Der gleiche Ziel-Zustand wird aus unterschiedlichen Rand-Bedingungen heraus erreicht.
Absichtliches Verhalten ist eine ausschließliche Eigenschaft des Lebens. Leblose Materie ist zu absichtlichem Verhalten nicht fähig. Wollte die Evolutionstheorie tatsächliche die Entstehung des Lebens aus lebloser Materie erklären, dann müsste sie erklären, wie leblose Materie absichtliches Verhalten hervorbringt. Und das kann sie aber nicht, weil es nämlich nicht möglich ist.
Rationalität
Der Verstand arbeitet rational. "Ratio" kommt von "Teilen" (rationieren, die Ration). Es beschreibt die grundlegende Arbeitsweise des Verstandes: Teilen und Verbinden:
- In der Wahrnehmung Elemente unterscheiden (Teilen).
- Zwischen den Elementen Zusammenhänge herstellen (Verbinden).
Es gibt viele verschiedene Arten, Unterscheidungen zu treffen und auch viele verschiedene Arten, Zusammenhänge herzustellen. Auf diese Weise erstellt der Verstand ein rationales Modell der Realität, das in Sprache ausgedrückt und kommuniziert werden kann. Sprache spiegelt die rationale Arbeitsweise des Verstandes 1:1 wider:
- Begriffe repräsentieren die Unterscheidung von Elementen der Wahrnehmung (Teilen).
- Aussagen stellen Zusammenhänge zwischen Begriffen her (Verbinden).
Gesetzmäßigkeiten
Eine Gesetzmäßigkeit ist etwas, das unter einer bestimmten Bedingung immer gleich ist.
Gesetzmäßigkeit: Bedingung ⇒ Konsequenz
Unter der Bedingung X tritt die Konsequenz Y ein.
Gesetzmäßigkeiten ermöglichen es dem rationalen Verstand,
- durch Herstellen der Bedingung die Konsequenz gezielt herbeizuführen
- durch Meiden der Bedingung eine unerwünschte Konsequenz zu umgehen
Es gibt kein vollständig gesetzmäßiges Verhalten. Jedes Verhalten hat einen nicht-gesetzmäßigen Anteil, der aus rationaler Sicht zufällig erscheint.
Es lassen sich 3 Arten von Gesetzmäßigkeiten unterscheiden:
- Naturgesetze: Sie beschreiben das Verhalten der Materie (nahezu) vollständig mit Hilfe der Mathematik. Bei Naturgesetzen ist der nicht-gesetzmäßige Verhaltensanteil so klein, dass er für die meisten Anwendungen vernachlässigt werden kann. Naturgesetze erlauben dem Verstand deshalb - dort wo sie anwendbar sind - eine (nahezu) vollständige Kontrolle über das Verhalten der Materie. Das ist die Grundlage von Technologie. Naturgesetze sind aus Sicht des Menschen unveränderlich.
- das gesetzmäßige Verhalten einfacher Systeme wie der Technologie: Das gesetzmäßige Verhalten des Systems ergibt sich vollständig aus dem Naturgesetz-mäßigen Verhalten seiner Elemente.
- das gesetzmäßige Verhalten super-komplexer Systeme wie dem menschlichen Körper oder dem Ökosystem der Erde: Diese Systeme dürften nach dem derzeitigen Wissen der Menschheit aus wahrscheinlichkeitstheoretischer Sicht eigentlich gar kein gesetzmäßiges Verhalten haben und deshalb auch keine stabile Existenz als System. Und dennoch existieren sie und haben über ihr gesetzmäßiges Verhalten hinaus sogar selbst-korrigierende Mechanismen, die ein absichtliches Verhalten darstellen. Das weist auf einen nicht-materiellen (für die 5 Sinne nicht wahrnehmbaren) Anteil hin. Die Gesetzmäßigkeiten super-komplexer Systeme werden vom Menschen unbewusst im Laufe ihrer Anwendung verändert.
Naturgesetze
Naturgesetze beschreiben das elementare Verhalten der Materie (nahezu) vollständig mit Hilfe der Mathematik. Ein Beispiel wäre das Gravitationsgesetz. Der Begriff ist irreführend, weil er suggeriert, es handle sich ganz allgemein um Gesetzmäßigkeiten die Natur betreffend. Tatsächlich ist die Natur aber voll von Gesetzmäßigkeiten, die keine Naturgesetze sind.
Naturgesetze spielen unter den Gesetzmäßigkeiten eine Sonderrolle:
- Ihr nicht-gesetzmäßiger Verhaltensanteil ist so klein, dass er für die meisten Anwendungen keine Rolle spielt.
- Naturgesetze sind deshalb die einzigen Gesetzmäßigkeiten, die dem Verstand eine (nahezu) vollständige Kontrolle über Materie erlauben.
- Naturgesetze sind auch die einzigen Gesetzmäßigkeiten, die sich in ihrer Anwendung durch den Menschen nicht verändern.
Die Naturgesetze bilden den Ursprung der heutigen Wissenschaft und die Grundlage ihrer Verabsolutierung zum einzig legitimen Erkenntnisprinzip. Der rationale Verstand erzeugt aus den Naturgesetzen die Illusion, jede Gesetzmäßigkeit würde die gleiche Form von Kontrolle über die Materie bieten, wie die Naturgesetze.
Verstand
Der Verstand arbeitet rational und steuert Verhalten auf der Grundlage von Gesetzmäßigkeiten. Das tut er auf verschiedenen Ebenen:
- Wissenschaft und Naturgesetze: Die Naturgesetze sind die einzigen Gesetze, die dem Verstand eine (nahezu) vollständige Kontrolle ermöglichen und bei denen die Wissenschaft als Erkenntnismethode uneingeschränkt anwendbar ist. Sie bilden die Grundlage der Technologie und wegen des durchschlagenden Erfolgs, den der Verstand mit der Technologie erzielt hat, auch für die Illusion, dass das gesamte Universum rein rational kontrollierbar sei.
- Funktionen sind das gesetzmäßige Verhalten technologischer Systeme. Sie ergeben sich vollständig aus Naturgesetzen und ermöglichen dem Verstand deshalb bis zu einer gewissen Komplexität der Systeme ein ebenso großes Maß an Kontrolle. Um Technologie zu nutzen, koordiniert der Verstand sein eigenes Verhalten zum Verhalten seiner Systeme. Das geht überhaupt nur deshalb, weil Funktionen eben auch ein gesetzmäßiges Verhalten sind.
- Regeln sind Gesetzmäßigkeiten, denen der Verstand sein eigenes Verhalten (mehr oder weniger) freiwillig unterwirft, um das Verhalten von Menschen untereinander zu koordinieren.
- Konzeptbildung geschieht zu einem großen Teil unbewusst oder zumindest nur teilbewusst: Der Verstand analysiert ununterbrochen das eigene Verhalten auf positive Resultate. Um erfolgreiches Verhalten wiederholen zu können, bildet der Verstand Konzepte. Er versucht jedem erfolgreichen Verhalten Bedingungen zuzuordnen, unter denen sich das Verhalten wiederholen lässt. Diese Form der Konzeptbildung verläuft oft weitgehend willkürlich, weil sie eben auch keiner bewussten Überprüfung unterliegt und führt dazu, dass spontanes, Potential-getriebenes Verhalten durch abgestumpfte Routinen ersetzt wird. Das ist zum Beispiel die Ursache für ein verbreitet hohes Maß an sexueller Unerfülltheit, aber auch für einen Mangel an Kreativität in vielen anderen Lebensbereichen. Generell neigt der Verstand dazu, Strategien, die einmal erfolgreich waren, viel zu weit auszudehnen und viel zu lange daran festzuhalten. Auch die Verabsolutierung der Wissenschaft als Erkenntnismethode geht auf diese Schwäche des Verstandes zurück.
Wissenschaft
Rationalität unterscheidet Elemente der Wahrnehmung und stellt dann Zusammenhänge zwischen ihnen her. Dabei geht es vor allem darum, den verändernden Einfluss abzubilden, den die Elemente aufeinander ausüben. Das wissenschaftliche Weltbild beschränkt sich auf die Sinneswahrnehmung und schließt die innerpsychische Wahrnehmung von ihren Beweisen und damit von ihrer Betrachtung aus. Zusammen mit der Verabsolutierung der Wissenschaft zum einzig legitimen Erkenntnisprinzip ist das gleichbedeutend mit der Annahme, dass innerpsychisch wahrgenommene Elemente keine Energie sind (keinen Einfluss auf andere Elemente ausüben können). Das ist per se schon falsch, weil das Wahrnehmen an sich bereits eine Veränderung bedeutet. Aber es wird noch viel falscher dadurch, dass es in der innerpsychischen Wahrnehmung Elemente gibt, welche auf den Bereich der Materie (Bereich der Sinneswahrnehmung) verändernd einwirken.
Selbsterkenntnis
Selbsterkenntnis schließt die innerpsychische Wahrnehmung in Erkenntnisprozesse mit ein und bedient sich auch nicht-rationaler Funktionen der Psyche.