Technologie
Naturgesetze bilden die Grundlage von Technologie: Der Verstand koordiniert mit Hilfe der Naturgesetze das Verhalten einzelner Materie-Elemente so zueinander, dass durch ihr Zusammenwirken ein Nutzen entsteht, der über ihre Einzelwirkung hinausgeht. Wenn mehrere Einzelelemente so zusammenwirken, dass sie in ihrer Gesamtheit als Einheit gesehen werden können, dann spricht man von einem System.
Das Verhalten eines Systems ergibt sich aus dem Verhalten seiner Elemente: Wenn sich alle Elemente eines Systems gesetzmäßig verhalten, dann verhält sich auch das System als Ganzes gesetzmäßig. Wenn sich aber nur ein einziges Element des Systems nicht gesetzmäßig verhält, dann verhält sich auch das Gesamtsystems nicht gesetzmäßig. Deshalb summieren sich in einem System die nicht-gesetzmäßigen Verhaltensanteile seiner Elemente. (Genaugenommen summieren sie sich nicht ganz, weil es für den Effekt keine Rolle spielt, ob sich nur ein Element nicht-gesetzmäßig verhält, oder gleich zwei, drei oder noch mehr. Für die grundsätzliche Tendenz ist das aber nicht relevant:) Je mehr Elemente ein System hat, umso unkontrollierbarer wird es, weil der nicht-gesetzmäßige Verhaltensanteil immer größer und der gesetzmäßige Verhaltensanteil immer kleiner wird. Das begrenzt die Komplexität von Technologie, denn dem Verstand nützen nur solche Systeme etwas, die sich möglichst vollständig gesetzmäßig verhalten: Wenn man in eine Kaffeemaschine Kaffeepulver und Wasser hineinfüllt und dann den Einschalter betätigt (Bedingung), sollte möglichst immer Kaffee dabei herauskommen (Konsequenz). Das gesetzmäßige Verhalten eines technologischen Systems bezeichnet man als Funktion.
Der enorme Erfolg und Fortschritt, den der Verstand durch die Entwicklung von Technologie zweifellos erzielt hat, ist eine der wesentlichen Säulen für die Verabsolutierung der Rationalität zur einzig legitimen Erkenntnis- und Problemlösungsmethode. Dabei übersieht der Verstand, wie rasant die Probleme und Krisen zunehmen, die rational nicht lösbar sind.