Das Ich
Leblose Materie verändert ihren Zustand nur dann, wenn eine äußere Kraft auf sie einwirkt. Auch die Körper der Lebewesen bestehen aus Materie, können sich aber "ganz von allein" in Bewegung versetzen. Es muss deshalb etwas geben, das Lebewesen von lebloser Materie unterscheidet. Was genau ist es, das den Körper eines Lebewesens in Bewegung versetzt? Da es eine Wirkung gibt, muss es auch eine Ursache geben! (Auch das ist eine ganz simple Überlegung, die der rationale Verstand einfach nicht anstellt, weil sie sein reduziertes Weltbild ins Wanken bringt.)
Wir selbst sind es! Ich steuere meinen Körper bzw. das Ich steuert den Körper.
- Das Ich ist das, was wahrnimmt.
- Das Ich ist der Ursprung des Verhaltens.
Das Ich ist ein Element der Energieform Bewusstsein.
Die rationale Weltsicht führt dazu, dass man sich selbst mit seinem Körper und seinem Verstand identifiziert, aber nicht mit dem eigentlichen Ursprung seines Verhaltens.: "Ich bin mein Körper, der durch den Verstand gesteuert wird." Doch diese Sicht ist falsch. Rationalität ist nicht die Ebene, auf der das Verhalten tatsächlich entsteht. Der Verstand hat die Verhaltenskontrolle an sich gerissen. Er bildet sich eine Meinung dazu, was "das richtige Verhalten" ist und greift dann in die Verhaltenssteuerung ein. Dabei bedient er unbewusst die Mechanismen der Verhaltensentstehung, ohne sie zu verstehen. Er bedient sie vielfach falsch und erzeugt so - ohne es zu wissen - negative Wirkungen.
Deshalb steht im Zentrum fernöstlicher Weisheitslehren die berühmte Frage : "Wer bin ich?" Jedenfalls nicht Körper oder Verstand, sondern eben "Ich!" - ein Element der Energieform Bewusstsein. Doch warum ist es so wichtig, dass ich Ich bin und nicht ein Körper-Verstand-Roboter, der mit den Gesetzmäßigkeiten der Wissenschaft programmiert wird?
Weil die eigentliche Quelle des Verhaltens in sich selbst wiedergefunden werden muss, um die Probleme und Krisen zu lösen!
Jeder kennt die Situation, dass man sich zu einem rational "richtigen" Verhalten zwingen muss bis hin zu dem Extremfall, dass - egal wie sehr man es sich vornimmt - ein rational "richtiges" Verhalten absolut nicht in Gang kommen will. Und dann gibt es aber auch die Situation, dass ein Verhalten ganz einfach und leicht wie von selbst abläuft, ohne dass man sich auch nur im Geringsten darum bemühen muss.
Der Verstand hat die Ebene der tatsächlichen Verhaltensentstehung nicht im Fokus (obwohl er permanent unqualifiziert hineinpfuscht), weil er sich selbst irrtümlich als den Ursprung des Verhaltens ansieht.
An dieser Stelle kommt die innerpsychische Wahrnehmung ins Spiel. Da ich selbst "das Ich" bin, lautet die entscheidende Frage: Was bewegt mich? bzw. Was setzt mein Verhalten in Bewegung?
Wenn ich mich verändere, dann muss ein Potential auf mich wirken. Ohne Potential keine Veränderung! Aber wo kommt es her, das Potential?
Es kommt aus der Wahrnehmung! Das Ich ist das, was wahrnimmt. Das Ich nimmt die Welt wahr:
Die "Welt" umfasst in diesem Modell, sowohl die Sinneswahrnehmung (Materie, materieller Teil der Realität) als auch die innerpsychische Wahrnehmung (nicht-materieller Teil der Realität). Eine Wahrnehmung kann eine Sinneswahrnehmung sein:
- jemandem bei der Ausübung einer Sportart zusehen,
- ein Musikstück hören,
- die Natur beobachten
- Kindern beim Spielen zusehen
oder aber auch eine innerpsychische Wahrnehmung:
- eine Erinnerung
- eine Vorstellung oder Phantasie
- ein Traum
- ein Gefühl
oder wie es häufig der Fall ist: eine Mischung aus beidem
Einige Wahrnehmungen erzeugen ein Potential. Sie wirken auf das Ich anziehend oder abstoßend und setzen so das Verhalten in Bewegung.
Es gibt zu jedem Verhalten eine Wahrnehmung, die es antreibt.