Ursachen

Im gegenwärtigen Sprachgebrauch ist der Begriff "Ursache" mehrfach mit unterschiedlichen Bedeutungen belegt:

  • eine Ursache als Teil einer Kausalität: Ein Energie-Element übt eine Kraft auf ein anderes aus und erzeugt so ein Potential, dem das andere Energie-Element folgt. Die ausgeübte Kraft ist die Ursache, welche bei dem anderen Energie-Element eine Wirkung hervorbringt.
  • die Ursache eines Problems: In Systemen bilden Kausalitäten Kausalitätsketten: Die Wirkung der einen Kausalität ist wiederum die Ursache einer anderen. Wenn in einem System ein Problem auftritt, ist die Ursache nicht irgendeine Ursache in der Kausalitätskette, sondern genau die eine Ursache, die das System aus seinem Gleichgewicht gebracht hat.

Dass die gegenwärtige Sprache das begrifflich nicht unterscheidet, liegt daran, das dieser wichtige Unterschied im materiellen Weltbild der Wissenschaft nicht existiert:

  • Jede materielle Kausalität wird als potenzieller Eingriffspunkt in das Gesamtsystem angesehen, um ein Problem zu lösen bzw. um eine erwünschte Wirkung zu erzielen.
  • Wenn ein Problem auftritt, wird nach einer materiellen Kausalität gesucht, mit der das Problem gelöst werden kann, weil das wissenschaftliche Weltbild nur das als real ansieht.

Das funktioniert hervorragend für Technologieentwicklung und es funktioniert auch, wenn zum Beispiel Krankheitserreger erfolgreich mit einem Medikament bekämpft werden können. Die Wissenschaft ist ein Erkenntnisprinzip, das für einen bestimmten Teil der Realität funktioniert. Der Irrtum besteht darin anzunehmen, dass ALLE Probleme auf diese Weise gelöst werden können:

  • "genetische Ursachen" von Krankheiten: Es wird angenommen, dass in der Zukunft Krankheiten durch genetische Korrekturen geheilt werden können
  • ein zu großer Appetit als "Ursache" für Übergewicht: "Wenn du abnehmen willst, dann iss einfach weniger." Bloß warum funktioniert das dann so oft nicht? Weil Sucht die Ursache ist und die Ursache der Sucht ist wiederum unerfülltes Potential.

Das Realitätsmodell der Wissenschaft ist unvollständig. Es fehlt ein großer Teil des Gesamtsystems. Der "Zufall" verbirgt ihn. Wenn ein Problem auftritt, dann ist das Gesamtsystem irgendwie aus dem Gleichgewicht geraten und es muss der Teil des eigenen Verhaltens gefunden werden, der es aus dem Gleichgewicht gebracht hat. Materielle Symptombeseitigung bringt da auf lange Sicht gar nichts.

Der Verstand sieht das System, in das er eingebettet ist, als ein Produkt des Zufalls an. Deshalb hält er es für fehlerbehaftet und unzuverlässig. Der Verstand sieht sich selbst als die Instanz an, die mit ihrem unvergleichlichen Intellekt (Krone der Schöpfung) die ganzen zufälligen Mängel und Fehlentwicklungen korrigieren muss. Tatsächlich sind es aber die Fehler im rationalen Modell der Realität, welche die Probleme überhaupt erst hervorbringen.

  • Der menschliche Körper interagiert mit seiner materiellen Umgebung.
  • Das System ist im Gleichgewicht, wenn diese Interaktion durch das natürliche, auf das Bewusstsein wirkende Potential bestimmt wird.
  • Im Laufe seiner Evolution hat der Verstand immer mehr die Kontrolle darüber übernommen und das natürliche Potential durch rationale Entscheidungen ersetzt.

Die Probleme, die der Verstand nicht lösen kann, haben ihre Ursache in Fehlern seines rationalen Modells der Realität. Doch wie findet man diese Fehler? Und wenn man sie gefunden hat: Wie können sie korrigiert werden? Mit diesen Fragen wird sich das Kapitel über nicht-rationale Erkenntnis beschäftigen. Doch zuvor geht es erst noch um die wissenschaftliche Beweisbarkeit des Zusammenhangs zwischen Bewusstsein und Materie.

nächstes Kapitel: Wissenschaftlicher Beweis